Rucksack rauf und rein in den Wienerwald...

Da der Göttergatte und ich während der Woche die meiste Zeit sitzend am Schreibtisch verbringen, ist es uns ein besonderes Anliegen uns in unserer spärlichen Freizeit ein bisserl zu bewegen. Da meist die Motivation für einen abendlichen Spaziergang fehlt, bzw. es meist schon zu finster im Wald ist, wenn wir nach Hause kommen, nutzen wir die Wochenenden (falls der Terminkalender es zulässt) um die Umgebung zu erkunden. Den Troppberg haben wir ja schon "erklommen" ("Aufi aufn Berg"), deswegen musste jetzt eine andere Strecke her. 

Wir haben uns deswegen vorgenommen mal in die von uns aus gesehene entgegengesetzte Richtung des Troppbergs zu gehen. Dort soll es irgendwo einen Klosterruine geben. Das Interesse war geweckt und wir beide topmotiviert! 

Der Wald ruft!

Dieses Mal waren wir auch schon viel besser ausgestattet als bei unserer Troppberg-Wanderung: 1 Liter Wasser dabei, Turnschuhe, atmungsaktives T-Shirt, Rucksack... also ausgeschaut haben wir ja wie die Profi-Sportler ;)  Beim Rausgehen haben wir schon gemerkt, dass die Temperatur für eine Wanderung wohl nicht so ideal ist: 12 Uhr Mittags und gefühlt 45 Grad. Hui, nach ein paar Metern zum Wald runter (!!) sind mir schon die ersten Schweißperlen auf der Stirn gestanden. Im Wald wars dann etwas angenehmer, aber nur zu Beginn. Wenn man glaubt, dass es im Wald generell kühler ist, irrt man sich. An diesem Tag hat der Wald bewiesen, dass er auch sehr gut schwül kann - und stickig. Aber wir ließen uns nicht von unserer Tour abbringen. Die von mir verhasste steile Strecke hinter mir gelassen, war ich dann (nach einem kurzen Anfall von akutem Schweißausbruch und Keuchen) auch wieder besser gelaunt. Der Kreislauf war in Schwung und meine Beine bereit drauflos zu marschieren! 

Klosterruine "Maria im Paradies"

Nach einem ca. 3/4stündlichen Marsch über Stock und Stein und den Tiefen des Wienerwaldes haben wir dann schließlich die Klosterruine erreicht. Sogar eine kleine Quelle gibt es dort, bei der wir gleich unsere Wasservorräte aufgefüllt haben. Der Göttergatte war ein bisschen skeptisch, ob das Wasser auch wirklich genießbar sei. Man muss dazu sagen, dass war seine erste Begegnung mit einer Quelle ;) Als Beweis musste ich den ersten Schluck nehmen - mann weiß ja nie... ;) Erst als ich bestätigte, dass das Wasser klar und wahnsinnig erfrischend sei, traute er sich auch! Er kann das jetzt als Meilenstein eintragen: 1. Mal Wasser aus Quelle getrunken und nicht daran gestorben ;) (Sorry lieber Göttergatte aber das musste jetzt sein :) )

Da es so wahnsinnig heiß war an dem Tag, haben wir uns die Reste des Klosters kurz angesehen und die Geschichte nur kurz überflogen. Ansonsten wären wir wohl an einem Hitzschlag gestorben ;) Aber wenn ihr mal in der Nähe seid, unbedingt anschauen. Das Kloster "Maria im Paradies" ist um 1440 erbaut worden. Heute stehen nur mehr Stücke der Außenmauern. Wer mehr darüber und die Geschichte dazu erfahren möchte, findet HIER gute Informationen. Im Nachhinein hab ich gelesen, dass dort zu Römerzeiten Opferzeremonien stattgefunden haben und auch heute noch Platz für heidnische Zeremonien ist. Für all jene, die einfach nur eine kleine Wanderung machen wollen, gibt es ein nettes Plätzchen zum Sitzen  (überdacht - aber bei unserem Besuch schon besetzt), Jausnen und Pausieren. Vor allem auch für eine Familienwanderung sicher ganz nett - die Quelle ist ein magischer Anziehungspunkt für Kinder ;)

Wo's vorher runter ging - muss man halt dann wieder rauf...

Da es zur Ruine so schön steil bergab ging, hieß das im Umkehrschluss wir mussten gaaaaanz steil bergauf. Ich eh schon kurz vorm Hitzekollaps und mit hochrotem Kopf - aber da hieß es durchbeißen. Mein roter Schädel war wenigstens ganz gut als Warnsignal für die heruntersausenden Mountainbiker. Heim ging es dann mit einem Umweg über die Laabacher Schenke (auch darüber gibts schon einen eigenen Blogpost). Insgesamt waren wir über 2 Stunden in "unserem" Wienerwald unterwegs. Daheim angekommen - völlig verschitzt und völlig fertig - haben wir wieder mal festgestellt, wie glücklich wir uns schätzen können, auf so einem wunderschönen Fleckchen Erde unsere neue Heimat gefunden zu haben. Wer hat das schon, dass er einfach von zu Hause aus losstapfen kann und rein in den Wald wandern gehen kann... Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht, dass wir beide mal in einem Haus am Wienerwald sitzen... Vor etwa einem Jahr haben wir ganz andere Sorgen gehabt... Hochzeitsvorbereitungen zum Beispiel ;) Aber dazu ein anderes Mal mehr. 

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