Ein Sommer am Land

Ach, wie hab ich ihn immer gehasst: Sommer in der Stadt! Juli und August waren meine meistgehasstesten Monate. Als ich noch Studentin war, bin ich regelmäßig zu meinen Eltern aufs Land geflüchtet. War ja nicht auszuhalten diese Hitze. Vor allem in meiner schnuckeligen 1-Zimmer, die sich jeden Sommer aufs neue in eine Sauna mit Küche/Bad verwandelte war es unerträglich. Das höchste der Gefühle waren einmal über 30 Grad Mitten in der Nacht. Diese Nacht hat sich im wahrsten Sinne bei mir "eingebrannt". Selten hab ich so geschwitzt wie in dieser Nacht. Als dann auch noch mein Ventilator k.o. gab, stand für mich fest: Die schönste Dachgeschosswohnung wird mich niemals nieeeeeeee dazu bringen, in eine solche einzuziehen. Da bevorzuge ich doch lieber eine Souterrain-Wohnung ;) Auch der Göttergatte hat diese Wohnung im Sommer noch einmal genießen können. Bis heute kommt das Thema immer wieder hoch - hat sich auch bei ihm eingebrannt. Für uns beide steht fest: Der Sommer in Wien, kann nur für jene super sein, die noch nie einen Sommer am Land erlebt haben. Oder Masochisten, die auf Geruchskombinationen und ausgiebige Aufgussähnliche Zustände in Öffis stehen. Wir gehören nicht dazu! NIEMALS!

Oh du wunderbarer Wienerwald

Mit diesen Erfahrungen im Gepäck waren wir am Anfang des Sommers - also im heurigen April - schon etwas skeptisch. Wie wird das wohl im Haus werden? Hält die Isolierung wirklich schön kühl? Oder lassen unsere Fensterfronten doch enorm viel Hitze rein? Wir haben ja doch von Früh bis Spät direkten Sonnenschein. Die Lösung des Göttergatten einfach alle Außenjalousien runterzulassen, war wie ein Stich in mein Pflanzen-Mama-Herz. "Oh Gott - das kannst nicht machen. Meine Pflanzen brauchen Licht!!!" 

Als dann das Thermometer zum ersten Mal knappe 30 Grad einzeigte und wir nach der Arbeit nach Hause kamen, stellten wir erstaunt fest, dass es ja doch ziemlich kühl ist. Ok kühl ist vielleicht übertrieben, aber wirklich zum Aushalten. Im ersten Stock wars natürlich etwas wärmer, aber im Erdgeschoß wirklich sehr erträglich. Die Isolierung unseres Niedrigenergiehauses hielt also wirklich was sie versprach. Also rein und gleich mal die Terrassentür aufgemacht, was uns dann erwartete war einfach ein Traum: Der Wienerwald vor der Haustür lässt die Luft am Abend so stark abkühlen, dass jede Klimaanlage der Welt überflüssig ist. Einfach traumhaft! Also alle Fenster auf und Waldluft rein. So geht das jetzt schon seit Wochen. Wir haben noch keine Nacht schwitzend und deswegen nicht-schlafend verbracht. Ganz im Gegenteil: bei komplett offenen Fenstern wird einem richtig kühl in der Nacht. Allein aus diesem Grund möchten wir nie nie wieder zurück in die Stadt. Sommer am Land ist einfach was wunderbares. 

Wienerwald - Ausblick von unserer Terrasse
Unsere natürliche Klimaanlage

Am Abend wird eingeheizt...

Seit diesem Wochenende heizen wir am Abend so richtig ein - beim Grillen :) Liebe Freunde haben uns ihren Griller vermacht. Deswegen haben wir pünktlich zum Anpfiff des WM-Finales das erste Mal Feuer gemacht. Es hat zu Beginn ordentlich geraucht, aber das macht nix. Ist nämlich noch ein Vorteil am Landleben - egal wie stark es stinkt oder raucht - der Nachbar weiß hier wird gegrillt und keiner beschwert sich. Wir haben unsere erste Grillerei richtig genossen. Zur Feier des Tages gab es sogar Bratwürstel für mich - aus echtem Bio-Fleisch ;) Und ich muss sagen, sie waren wirklich verdammt lecker. 

Also, schaut dass ihr aus der Stadt flüchten könnt und genießt den Sommer. Wir machen es uns derweil auf unserer Terrasse gemütlich und schauen auf den Wald. Am Abend mit einem Deckerl - wird ja doch gleich mal a bissal frisch ;)

 

Sommerliche Grüße vom Riederberg

Unser sommerliches Lieblingsplatzerl
Unser sommerliches Lieblingsplatzerl

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